Welterbe ohne Ende
Unser ursprüngliches Ziel, den Elsass zu besuchen, hatten wir beim Anblick der Wetterkarte schnell aufgegeben. Dunkle Wolken und immer neue Regenschauer zogen über das Gebiet. Uns dürstete nach Sonne zumal der diesjährige September von den Wetterfröschen als einer der wolkenreichsten seit zig Jahren „angepriesen“ wurde. Die Sonne fanden wir, zumindest in der Vorhersage, weiter nördlich. So entschieden wir uns für eine Tour zu den zahlreichen Welterbstätten im Westen von Deutschland. Die erste Rast legten wir an der Saarschleife, seines Zeichens Weltnaturerbe, ein (www.saarschleifenland.de). Malerisch zieht der Fluss in einem tief eingeschnittenen Tal eine 180 – Grad – Kurve. Ein Wanderweg führt vom Aussichtspunkt nahe der Ortschaft Orscholz die 200 Höhenmeter zur Saar hinab. Es bieten sich atemberaubende Ausblicke vom Taleingang nahe Merzig bis zum Talausgang bei Mettlach. Apropos Mettlach – hier liegt der Stammsitz der weltberühmten Porzellanmanufaktur Villeroy & Boch. Außergewöhnliche keramische Schätze des Unternehmens aus mehreren Jahrhunderten sind im Museum der Firma zu bewundern (www.keramikmuseum-mettlach.de).
Einige Kilometer flussabwärts gelangen wir in das Städtchen Saarburg (www.saarburg.de). Schlendert man durch die Gassen der 1000 jährigen Stadt, fühlt sich der Besucher ins Mittelalter zurück versetzt. Fachwerkhäuser säumen die Wege entlang des Flüsschens Leuk, der hier in die Saar mündet. Mitten im Ort ergießt sich die Leuk über einen 17 m hohen Wasserfall und treibt unterhalb einige Mühlen an. Über all dem Spektakel thront majestätisch die Saarburg.
Zurück zum Welterbe. Von Saarburg führt ein gut markierter Radweg nach Trier. Vorbei an der Saarmündung bei Konz, fällt beim Einradeln in Trier zunächst die gewaltige Römerbrücke ins Auge. Das Bauwerk steht auf einem fast tausendjährigen Fundament. Neben der Brücke finden sich noch mehr als ein halbes Dutzend Baudenkmäler in der von den Römern gegründeten Stadt. (www.welterbe-trier.de). Eindrucksvolle Zeugnisse aus dieser Zeit sind die Porta Nigra, die Konstantinbasilika und die Kaisertherme. Durchaus lohnenswert ist eine zweistündige Stadtrundfahrt, bei der viele Kulturdenkmäler angefahren werden. Wer gut zu Fuß ist kann zur Mariensäule aufsteigen. Weithin sichtbar thront die Statue über Deutschlands ältester Stadt und bietet einen fantastischen Ausblick über das gesamte obere Moseltal.
Direkt von Trier aus erreicht man bequem per Bahn Luxemburg (www.visitluxembourg.com/de). Die Altstadt und die Festungsanlagen von Luxemburg gehören seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es macht Spaß durch die Hauptstadt des gleichnamigen Großherzogtums zu schlendern. Während sich in der Oberstadt das Schloss, der Dom und das Regierungsviertel befinden, erstrecken sich die mittelalterlichen Gebäude der Unterstadt entlang des Flüsschens Alzette. Verbindendes Element zwischen Ober- und Unterstadt ist der Bock-Felsen. Auf der Anhöhe errichtete der Ardenner Graf Siegfried im Jahr 963 eine Burg, die als Wiege der Stadt gilt. Am Stadtrand erinnern ultramoderne Hochhäuser daran, dass in Luxemburg einige Institutionen der EU ansässig sind.
Luxemburg war die vorerst letzte Station unserer einwöchigen Tournee durch die Welterbestätten dieser Region, wohl des Wissens, dass es dort noch Einiges mehr zu entdecken gibt. Wir werden gern zurückkommen.
Route Saarschleife:
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Route Merzig – Saarburg:
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Route Saarburg – Trier:
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