Wir waren in Wettin. Die Kleinstadt an der Saale, nördlich von Halle gelegen, könnte für Sachsens Tourismus eine zentrale Rolle spielen, befindet sich aber in Sachsen-Anhalt. Das ist Fluch und Segen zugleich. Denn warum sollte ein Land den Ursprungsort seiner Nachbarn feiern? Und warum sollte das andere Land Reisegruppen in einen Ort außerhalb seines Gebietes schicken?
Im Ergebnis bleibt Wettin, von übermäßigem Marketing verschont, ein ruhiges Landstädtchen in schöner Lage. Kein Touristen-Klimbim, dafür eine Burg hoch über der Saale. Man kommt nicht rein – die Anlage wird als Gymnasium genutzt -, kann jedoch das gemütliche Burg-Café besuchen und von dessen Terrasse aus über die historische Landschaft schauen.