Rund um die Kriebstein-Talsperre
Es ist so ein typischer Spätsommertag im September. Den Himmel zieren einige Schleierwolken und es weht ein lauer Wind; ideales Ausflugswetter. Wir steuern Kriebstein an. Der sächsische Ort ist durch seine mittelalterliche Burg bekannt, die hoch über dem Tal des Flüsschens Zschopau thront. (www.burg-kriebstein.eu). Ein Rundgang durch die gut 600jährige Anlage lohnt, denn schon außerhalb des Museums sind einige attraktive Plätze zu besichtigen. Besonders beeindruckend ist die Geschichte des über 35 Meter tiefen Brunnens. Der wurde im Jahr 1981 zufällig wiederentdeckt und danach in mühevoller Kleinarbeit freigelegt und saniert. Von der Burg führt ein steiler Anstieg zum Ort Kriebstein. Wir belohnen uns mit einem Eis. Der Andrang im Café ist groß und das Eis schmeckt ausgesprochen lecker.
Über einen steinigen Waldweg gelangen wir zur Talsperre Kriebstein (www.talsperre-kriebstein.de). Unterhalb der nur 25 Meter hohen Staumauer befindet sich Sachsens größtes Wasserkraftwerk. Die Mauer wurde in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts errichtet und sollte ursprünglich dem Hochwasserschutz dienen. In jüngster Zeit stellte sich jedoch heraus, dass die Talsperre den so genannten Jahrhunderthochwassern in keiner Weise gewachsen ist: Sowohl im August 2002 als auch beim Hochwasser im Juni 2013 lief der Stausee komplett über.
Heute präsentiert sich das Gewässer jedoch ruhig, und wir bekommen Lust auf eine Bootfahrt. Einige 100 Meter von der Staumauer entfernt finden wir den Schiffsanleger. Eines der zahlreichen Linienboote bringt uns in das 9 Kilometer entfernte Mittweida / Aue. Auf dem Stausee herrscht reger Betrieb von Ausflugsschiffen und kleinen Sportbooten. Angenehm fällt auf, dass auf der Wasserfläche nur Sportboote unterwegs sind, die per Wind, Muskelkraft oder Elektromotor angetrieben werden.
Für den Rückweg von Mittweida nach Kriebstein wählen wir den linksseitigen Uferweg. Wir passieren die “Kneipenmeile“ von Lauenhain und steigen auf den Wappenfelsen. Von hier genießt man einen einzigartigen Ausblick auf die Talsperre. Der Wanderweg führt recht abwechslungsreich mit moderatem Auf und Ab meist am Ufer der Talsperre entlang. Wem das zu weit ist, der kann unterwegs an einem der Schiffsanleger wieder auf das Linienboot umsteigen. Wieder zurück, zieht es uns zur Seebühne. Dort lockt ein kleines Restaurant mit fantastischem Seeblick zur Einkehr. Satt und zufrieden fahren wir nach einem erlebnisreichen und erholsamen Tag wieder nach Hause.