Hôtel-Dieu in Beaune

Hôtel-Dieu in Beaune

Bunte Dächer im Burgund

In Besançon (einer ehemaligen Reichsstadt) erlebten wir eine Überraschung oder zumindest etwas, was deutsche Urlauber den Franzosen nicht zutrauen: Beim Aus-Checken aus dem Hotel fragte uns die Rezeptionistin auf deutsch – das war das Ungewöhnliche! – ob es uns gefallen habe. Ja! Und dabei war das erst der Anfang einer Reise zu bunten Dächern und einem Dorf, in dem Sophie Marceau einen Film gedreht hat.

Von Besançon fuhren wir nach Beaune. Dijon war auch im Gespräch gewesen – wir entschieden uns für die laut Karte kleinere Stadt, in der Hoffnung, dort weniger Verkehr vorzufinden und dafür mehr Erholung. Das funktionierte! Nahe des Zentrums fanden wir einen kostenfrei zu benutzenden Parkplatz und liefen danach durch schöne, romantische und angenehm belebte Straßen zur Touristen-Information, in der wir einen Stadtplan ergatterten. Auf dem ebenfalls innenstadtnahen Zeltplatz gab’s dann ein großes, heckenumstandenes Wiesenabteil für uns. Am Abend war der Platz komplett belegt – wir hatten Glück gehabt und blieben zwei Nächte, um uns Beaune, sein altes Krankenhaus und die Weindörfer und -berge der Umgebung anzuschauen.

Das alte Krankenhaus, Hôtel-Dieu, ist die Sehenswürdigkeit der Stadt und entsprechend gut besucht, allerdings lohnt sich dieser Besuch auch! Wunderbunte Dächer – vor allem im Innenhof – und eine Einrichtung, die einen ins 15. Jahrhundert zurückversetzt. Damals war das Burgund noch ein eigenständiges Herzogtum …

Recht nah am Zeltplatz von Beaune liegen die erwähnten Weinberge (es sind eher Felder) und -dörfer: Pommard, Monthelie, Meursault und La Rochepot hießen unsere Ziele. Zeitlos wirkende Orte, in denen wir Unmengen Wein verkosten hätten können, aber Mühe hatten, einen Bäcker fürs Frühstück zu finden.

Höhepunkt der Tour war die Erkundung von Schloss La Rochepot. Einen Teil der Anlage durfte man allein besichtigen, den anderen – in erster Linie Wohn- und Wirtschaftsräume – nicht, aber im Rahmen einer Führung. Zu den französisch vorgetragenen Erläuterungen bekamen wir vom Burgfräulein deutschsprachige Unterlagen ausgehändigt. Gute Sache!

Das Schloss war in der Zeit der Französischen Revolution – wie auch viele Kirchen und Klöster – zum Abbruch freigegeben worden. Ende des 19. Jahrhunderts ließ es der Sohn des damaligen französischen Präsidenten möglichst originalgetreu wieder aufbauen. Roche heißt Felsen oder Stein, Pot ist der Name prominenter Vorbesitzer, burgundischer Adliger und Ritter. Die Burgunder hatten während der Zeit von Jeanne d’Arc auf Seiten der Engländer gegen ihre heutigen Landsleute gekämpft …

Wir verließen Beaune, um uns über altertümliche Dörfer wie Rully, Buxy, Givry und Sercy in Richtung Paray-le-Monial zu begeben, wo wir die große romanische Basilika Sacré-Coeur besichtigen und eventuell wieder zelten wollten. Das erste taten und das zweite ließen wir. Der Übernachtungsplatz schien uns zu abgelegen. Das Gotteshaus hingegen hielt, was wir uns von ihm versprochen hatten: Mächtig, historisch und bei Pilgerern beliebt steht es am Fluss wie ein kleines Cluny (und hat Cluny bzw. dessen Klosteranlagen überdauert).

www.beaune-tourismus.comwww.larochepot.com

 

Geschrieben am 14.06.2013 und abgelegt unter: Frankreich

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