Clogs aus Schaumgummi in Valkenburg

Clogs aus Schaumgummi in Valkenburg

Enschede, Leukermeer, Valkenburg

Unsere Reise in die Niederlande begann mit einem Fiasko. Spontan waren wir, das Unterwegsblogger-Team B, eines Sommernachmittags ins Land gekommen und suchten nach einer Unterkunft. Das hatte bisher überall geklappt – hier nicht. Zu einem Teil lag das an uns, denn wir ließen die Campingplätze außer Acht, zum anderen Teil lag es am mangelnden Angebot bzw. übergroßen Zuspruch. Denn fanden wir doch mal ein Hotel, war es ausgebucht. Wir zogen unsere Kreise rund um Almelo und Deventer und kehrten kurz vor Mitternacht nach Deutschland zurück. In Bad Bentheim hatten wir um diese Zeit noch Glück!

Am nächsten Tag wollten wir die Schmach nicht auf uns sitzen lassen und tranken zunächst Kaffee in Enschede. Im „De Kater“ saßen wir im Fenster, schauten auf einen Platz voller Leute und Lokale und wagten daraufhin den zweiten Versuch. Zwischen Kühen und Schafen, Windmühlen und Mustereinfamilienhäusern, eingebettet in Mustergärten, hindurch rollten wir aufs Leukermeer zu. Ein riesiger Zeltplatz mit Yachthafen, Sauna, Supermarkt und allem Pipapo sollte unser Zuhause sein. Wir machten Camping in dem Land, das die meisten Camper aussendet!

Auf der Terrasse des Beachclubs entdeckten wir Liefmans für uns, ein Bier aus roten Früchten, serviert auf etwa zwanzig Eiswürfeln. Dazu gab das Duo Topp („Pal & Hanz – De beste Zangers van Nederland“) alles, spielte Coverversionen neuerer und älterer Radiohits. Im Anschluss daran saßen wir wenige Meter von unserem Zelt entfernt vor einem Wohnwagen, verwickelt in ein gemütliches Urlaubergespräch mit einem Ehepaar aus Maastricht.

Sie erzählten uns u.a. von André Rieu, der in ihrer Stadt wohnt und ein sympathischer Mensch zu sein scheint. Wir berichteten von der schwierigen Hotelsuche am Vortag. Daraufhin empfahlen unsere Nachbarn: Valkenburg! Dort würden wir ohne Not Zeltplatz oder Zimmer finden. Man konnte sich auf diese Niederländer verlassen. Valkenburg ist voller Hotels (70 laut booking.com), voller Kneipen und Leute, einfach eine gutgelaunte Ausgehstadt. Wir checkten dennoch im erstbesten Hause ein, da wir dem Frieden noch nicht ganz trauten.

Auf der Fahrt dahin passierten wir das bilderbuchhübsche Arcen sowie die weiße Stadt Thorn, beide an der Maas gelegen. In Arcen frühstückten wir Broodje nach Limburger Art – da dieser Teil der Niederlande Limburg heißt. Das Brot mit Brie, Walnüssen und Honigsenf verdrückten wir in einer zauberhaft nostalgisch anmutenden Bäckerei am Rathausplatz, während wir in Thorn die riesige Kirche und eine Ziegenbockskulptur bewunderten.

Attraktion in Valkenburg waren für uns die vielen Urlauber. Man nimmt einfach irgendwo Platz und beobachtet sie. Ebenfalls etwas Besonderes ist die an vielen Stellen zu sehende alte Werbung an den Häuserwänden. Aber auch sonst hat Valkenburg alles Mögliche zu bieten: Burgruine, Katakomben, Grotten, Aussichtsturm, Thermalbad, Freilichtbühne sowie – nicht unwichtig! – einen Bus- und Bahnanschluss nach Maastricht.

 

Geschrieben am 26.10.2016 und abgelegt unter: Niederlande

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