Kroatische Wasserspiele
Gleich zwei Attraktionen liegen am Weg in den kroatischen Süden. So ist an der Nord-Süd-Autobahn A1 unweit der Ortschaft Otocac der Nationalpark Plitvicer Seen ausgeschildert. Der knapp 300 Quadratkilometer umfassende Landstrich liegt nahe der bosnischen Grenze und gehört seit 1979 zum UNESCO – Weltnaturerbe. In beeindruckender Weise bahnen sich hier der so genannte Weiße Fluss und der Schwarze Fluss ihren Weg durch die Karstlandschaft. Immer wieder münden die Wasserläufe in Seen oder verschwinden unter der Erdoberfläche, um wenig später wieder ans Tageslicht zu gelangen. Anderswo brausen die kleinen Flüsse über zahlreiche Wasserfälle talwärts.
Der höchste der Wasserfälle ist der so genannte Veliki slap (großer Fall), bei dem die Wassermassen aus 78 Metern in die Tiefe stürzen. Die derzeit 16 mehr oder weniger großen, glasklaren Seen werden von uralten Mischwäldern mit artenreicher Flora und Fauna flankiert. In den dichten Wäldern sind noch viele, vom Aussterben bedrohte Tierarten zu Hause. Durch den Park führen gut markierte Pfade, sogar eine Schiffslinie verbindet die Wanderrouten miteinander. Der Eintritt ist nicht ganz billig, dafür kann man den ganzen Tag mit einem kurzweiligen Spaziergang verbringen. Doch Vorsicht – auf den Stegen könnte es eng werden, denn jedes Jahr zieht es mehr als eine Million Besucher zu den Plitvicer Seen.
Weitere Informationen unter
www.plitvicer-seen.de
www.kroati.de/kroatien-infos/nationalpark-plitvicer-seen.html
Etwa zweihundert Kilometer weiter südlich befindet sich unweit der Küstenstadt Sibenik der Krka- Nationalpark. Ähnlich wie im Plitwicer Seengebiet bahnt sich hier das Flüsschen Krka seinen Weg durch den porösen Kalkstein. Dabei mündet es immer wieder in Seen oder stürzt über Wasserfälle in die Tiefe, bevor das Gewässer über den See Prokljansko in die Adria mündet. Die Grenzen des Parks säumen den Fluss Krka etwa 20 Kilometer an seinem Unterlauf. Vom Parkplatz nahe der Autobahnabfahrt führt ein steiler Wanderweg hinab zum Skradiner Wasserfall. Hier stürzt das Wasser der Krka über eine 17-stufige Felsformation rund 45 Meter talwärts. Ein Netz von Brücken und Wanderwegen lädt zu einem entspannten Spaziergang zwischen den Inseln und Seen ein – Bademöglichkeit inbegriffen. Wer die Mühe der Talwanderung scheut, benutzt vom Parkplatz den Bus (Busfahrt im Eintrittspreis inclusive). Auch besteht regelmäßiger Bootsverkehr von Sibenik nach Skradin.
Einige Kilometer flussaufwärts liegt inmitten des gleichnamigen Sees die Insel Visovac. Das Eiland ist künstlich aufgeschüttet und beherbergt ein Franziskanerkloster, dessen Ursprünge auf das 15. Jahrhundert zurückgehen. Auch sonst ist der Wasserlauf der Krka von zahlreichen Bauwerken und Festungsruinen gesäumt, die von der Kultur und kriegerischen Auseinandersetzungen im frühen Mittelalter zeugen. Von der Einzigartigkeit dieser Landschaft waren auch einige Filmemacher überzeugt, die an den Wasserfällen und in den Canyons der Krka Teile des Winnetou – Streifens drehten.
Weiter Informationen unter
www.nationalpark-krka.de
www.kroati.de/kroatien-infos/nationalpark-krka.html