Im Harz
Auch wenn wir im derzeitigen Winter in den Mittelgebirgen nicht unbedingt mit Schneemassen verwöhnt werden, lohnt ein Ausflug dorthin. Ausgedehnte Spaziergänge abseits der Skipisten lassen den Besucher einiges entdecken. Wir haben Quartier im Hotel beim Brockenbäcker in Tanne bezogen (www.brockenbaecker.de). Von dort aus brechen wir nach Sorge auf. Unser Ziel sind die weitläufigen Anlagen des Grenzmuseums (www.grenzmuseum-sorge.de). Der kleine noch erhaltene Abschnitt der ehemaligen innerdeutschen Grenze kann dort besichtigt werden. An einem Rundweg, dem sogenannten Ring der Erinnerungen, sind auf Schautafeln die zeitgeschichtlichen Dokumente eindrücklich beschrieben. Liebevoll kümmert sich ein Verein um das historische Erbe.
Zurück im Hotel kosten wir uns durch die leckeren Torten, die ab 14 Uhr aus der eigenen Bäckerei angeliefert werden. Das Café ist voll, und auf dem Parkplatz fallen Autokennzeichen nicht nur aus der näheren Umgebung auf. Gut gesättigt geht’s vom Brockenbäcker zum Brockenbauer (www.brockenbauer.de). Der Familienbetrieb ist bundesweit der größte Zuchtbetrieb für Harzer Rotes Höhenvieh. Entsprechend gut schmecken die Produkte aus dem Hofladen, die vor dem Kauf auch verkostet werden können. Abgerundet wird das Angebot durch einen Schaubauernhof mit seinen tierischen Attraktionen. Im Hotel ist inzwischen die Sauna angeheizt und wir verbringen einen gemütlichen Abend, während es draußen stürmt und regnet.
Am nächsten Tag hat sich das Wetter beruhigt und wir brechen nach Wernigerode auf. Die Stadt am Fuße des Brockens wurde vor knapp 900 Jahren das erste Mal urkundlich erwähnt. Aus dieser Zeit stammt auch das Schloss, das hoch über dem Ort thront. Im Mittelalter wurde die Wehrburg zu einem Barockschloss umgebaut. Bis 1929 diente der repräsentative Bau als Wohnsitz der Familie Fürst zu Stolberg – Wernigerode. Heute ist im Haus ein Museum untergebracht. Dort werden unter großem Aufwand die Wohnräume, wie sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts genutzt wurden, wieder hergestellt.
Zurück in die historische Altstadt gelangt man über einen der zahlreichen Wanderwege oder mit der Schlossbahn, die mehr oder weniger pünktlich ihre Runden dreht. Durch die mit Fachwerkhäusern gesäumten Gassen von Wernigerode lässt man sich am besten treiben. Und wenn man Glück hat, trifft man am historischen Rathaus eines der 450 Brautpaare, die sich jährlich hier trauen lassen.
Unser Fazit – auch ohne Schnee macht ein Winterspaziergang im Harz Spaß.