Ste. Maxime und Aix-en-Provence
Spätestens ab hier müsste es heißen: Zurück von Avignon. Aber das klingt nicht gut, also behalten wir den ursprünglichen Titel bei. Doch weiter im Text: Nachdem wir nun schon so tief im Süden Frankreichs waren, konnten wir auch noch die paar Kilometer bis zur Côte d’Azur dranhängen. Also pirschten wir uns über Gordes und ein zweites, ockerfarbenes Rousillon in einer ersten Etappe nach Aix-en-Provence vor, wo es mit dem Parken gar nicht so einfach war – alles reglementiert. In einer Anwohnerstraße entdeckten wir eine Möglichkeit, stellten das Auto ab und liefen ins Zentrum.
Oldtimer rollten durch die Straßen und Frauen in der Kleidung des 19. Jahrhunderts spielten auf einem Kirchplatz Theater – auch hier wurden die Journees du Patrimoine gefeiert. Wir tranken Kaffee und wurden vom Tischnachbar so gut bzw. schlecht wie möglich in ein Gespräch verwickelt. Der Mann sah aus wie Vics Vater in „La Boum“ und wusste, dass Ostdeutschland an Polen grenzt.
Im Hôtel de France am zentralen Kreisverkehr (mit prächtigem Brunnen in der Mitte) erkundigten wir uns nach einem Zimmer und bezogen es, nachdem wir das Gepäck aus dem Auto geholt hatten. Dann flanierten wir kreuz und quer durch die Stadt Cezannes und staunten nicht das erste Mal über die Preise in der französischen Gastronomie. Pizzen z.B. kosteten doppelt so viel wie in Leipzig, es schien wenig bis nichts unter 15 Euro zu geben, dennoch waren die Lokale gut gefüllt. Wir kauften Brot, Würstchen und Getränke in einem „8 à Huit“ und bei Spar, während uns Aix in Teilen an Paris erinnerte und an einem Platz voller Restaurants auch an Rom.
Im Abendfernsehen lief ein Film mit Audrey Tautou („Amélie“), die diesmal Nathalie hieß und einen etwas unbeholfen-sympathischen Schweden namens Markus näher kennenlernte, nachdem ihr Freund (der große Bruder aus „Der Wein und der Wind“) plötzlich gestorben war.
Tags darauf erreichten wir Ste. Maxime, der Ort liegt an der Côte d’Azur, gegenüber von St. Tropez. Im Hôtel Le Chardon Bleu fanden wir sofort ein Zimmer mit Balkon und Hafenblick für 85 Euro. Die freundliche Empfangsdame zeigte uns auf dem Stadtplan die Parkmöglichkeiten: Grün = gratuit, blau = bezahlen. Daraufhin beförderten wir unser Auto auf einen kostenfreien Platz, um unbeschwert Hafen, Gassen und die Promenade besichtigen zu können. Zwischendurch gab es Sandwich, Panino, Sirop à l’eau, Kaffee und Vin rouge sowie die selbstgestellte Frage: Welche Momente suchen wir eigentlich im Urlaub, was finden wir am schönsten? Die Antwort folgt in Teil IV …