Auf dem Unstrutradweg von Sömmerda nach Bad Langensalza
Unsere Abreise aus Sömmerda erwies sich als nicht ganz einfach. Wir übersahen eine Ausschilderung und fanden uns auf Wegen wieder, die mit Sicherheit nicht die Richtigen waren. Wir fragten insgesamt drei Leute und erhielten drei verschiedene Tipps in drei Richtungen, um auf die Radstrecke nach Bad Langensalza zu gelangen. Kurzerhand kehrten wir nach Sömmerda zurück und ließen uns in der Touristinfo beraten. Schließlich fanden wir auch den Wegweiser zum Radweg, der oben an einer Brücke angebracht war.
Unsere Strecke führte zunächst durch die malerische Unstrutaue bei Schallenburg. Nach ca. 20 Kilometern in Gebesee wunderten wir uns über die falsche Fließrichtung der Unstrut. Ein Blick auf die Karte belehrte uns, dass der Radweg ein kleines Stück am Ufer des Flüsschens Gera entlang führt.
Nach dem Ort war erneut ein Wegweiser nicht eindeutig zu erkennen, und wir entschieden uns für die rasante Talfahrt, die linkerhand lockte. Schon bald bemerkten wir unseren Irrtum, und wir schoben die Räder bei sengender Hitze den Berg wieder hinauf zum Abzweig. In Herbsleben drehte eine Hochzeitsgesellschaft unter einem lauten Hupkonzert ihre Runden. Bald gelangten wir nach Großvargula, von wo aus der Flussradweg durch ein malerisches Tal bis nach Nägelstedt führt. Dort angelangt freuten wir uns über ein kühles Bier am Mühlenimbis. Nun war es nicht mehr weit bis Bad Langensalza. Kurz vor dem Ort fielen uns gepflegte kleine Häuschen mitten auf den Feldern und Wiesen auf. Ortskundige erklärten uns später, dass dort Schwefelwasser für die Kuranwendungen aus der Tiefe gefördert wird.
In Bad Langensalza angelangt waren wir von der urgemütlichen Innenstadt mit den vielen kleinen Lädchen und Kneipchen begeistert. Nach einem Spaziergang durch den Kurpark erklimmten wir den Turm der Marktkirche. Mit seinen über 200 Stufen zählt er zu den höchsten Kirchtürmen Thüringens. Von oben bot sich ein fantastischer Ausblick auf die Innenstadt mit ihren prachtvollen Bürgerhäusern im Barockstil. Am Horizont erblickten wir die bewaldeten Hügel des Hainich – Nationalparkes. Bei genauem Hinsehen läßt sich sogar der gewaltige Turm des Baumkronenpfades ausmachen. Zurück in der Altstadt lauschten wir dem Glockenspiel am Rathaus, das täglich punkt zwölf und um 18 Uhr zu hören ist. Den recht anstrengenden Tag ließen wir in einer der zahllosen urgemütlichen Kneipen bei thüringischer Hausmannskost ausklingen.
Weitere Informationen unter www.badlangensalza.de. Sehr zu empfehlen ist die historische Stadtführung auch durch die Keller und Gewölbe unter der Stadt immer freitags 18 Uhr, Dauer ca. 2 Stunden.
Für Kleine und Große: www.kindererlebniswelt-rumpelburg.de
Bilder: Joachim Gerstemann, JS