Rund um Locarno
Viele Reisebusse mit dem Ziel Tessin landen in Locarno oder dessen Nachbarort Ascona. Die Insassen dieser Busse oder auch Individualreisende kennen sicher die Highlight dieser Gegend und werden sich freuen, das eine oder andere Bild hier wieder zu finden.
Wir haben uns per Fahrrad und an einem Tag sogar mit dem Pedelec aufgemacht, um uns in den weniger bekannten Ecken dieser wunderschönen Orte umzuschauen.
So sind wir von Locarno über die mehrere Kilometer lange Strandpromenade nach Tenero gefahren, um von dort aus das Naturschutzgebiet rund um die Mündungen der Flüsse Verzasca und Ticino zu erkunden. Stille Auewälder und lauschige Plätze prägen das Bild. An verschiedenen Stellen gibt es Beobachtungspunkte für Tiere, die im Flussdelta heimisch sind. Einige Kilometer weiter ist man auf der Straße entlang der Ostseite des Lago Maggiore. Wir finden dort ähnlich schöne Orte wie auf der „anderen“ Seite. So liegen die Altstädte von Magadino – Vira und Gerra jeweils auf kleinen Halbinseln, von denen man eine fantastische Aussicht auf die Bergwelt der Tessiner Alpen hat. Wer genug vom Radfahren und dem dichten Verkehr hat, kommt mit einem Linienschiff von einem der Orte schnell und bequem zurück nach Locarno
Ähnlich der Ostseite des Lago Maggiore gibt es auch auf der Westseite keinen Radweg, sondern nur eine stark befahrene Straße. Auf ihr gelangt man recht schnell zur italienischen Grenze. Der erste bedeutende Ort auf italienischer Seite ist Cannobio. Legendär ist der jeden Sonntag stattfindende Markt, zu dem es von Locarno eigens eine Schiffverbindung gibt. Aber auch ohne Markt macht es Spaß, auf der Uferpromenade zu bummeln oder sich in den kleinen Geschäften der Altstadtgassen umzuschauen.
Da wir per Pedelec unterwegs sind, scheint uns ein Abstecher ins Val Cannobina sinnvoll, zumal es über die Passstraße am Piano de sale eine Verbindung ins Centovalli und damit zurück nach Locarno gibt. Die rund 750 Höhenmeter sind mit elektrischer Hilfe gut zu bewältigen, das enge Tal ist von wilder Schönheit geprägt. In der Nähe von Finale stimmen einige Denkmäler, die den tragischen und ruhmreichen Episoden des nationalen Befreiungskampfes (1943-45) gewidmet sind, sehr nachdenklich.
Ab der Passhöhe auf 960 Meter geht es dann über 30 Kilometer bergab zurück nach Locarno. Sehenswert sind dabei der Drachenbrunnen von Malesco und die imposante Wallfahrtskirche Madonna del Sangue in Re. Tief im Tal wälzt sich die Melazza durch ihr Flussbett, ähnlich dem Colorado im Grand Canyon.
Wir empfanden die etwa 70 Kilometer lange Runde als eine der schönsten Touren in der Umgebung von Locarno.
Weitere Informationen unter www.ascona-locarno.com/de