Sirup, Wein und Klöster

Girlanden in Arbois

Girlanden in Arbois

Von den drei „Hauptstädten“ des Weins, Käses bzw. Salzes gefiel uns Arbois am besten – die anderen beiden sind Poligny und Salins-les-Bains. Arbois liegt inmitten von Weinbergen; vom zentralen, effektvoll mit Girlanden geschmückten Platz aus (Place de la liberté) kann man die Rebstöcke erkennen. Der wuchtige Kirchturm erinnert an den von Dole, und es gibt eine weitere Gemeinsamkeit: Louis Pasteur. Dort wurde er geboren, hier wuchs er auf und verbrachte er jedes Jahr seine Ferien. Beide Städte verfügen über jeweils ein Pasteur-Museum.

Durch Arbois fließt die Cuisance, und an die schmiegt sich der Weingarten des Bistrots de la Tournelle (Biergarten wäre hier die falsche Bezeichnung). Wir sitzen zwischen Fluss und alter Mauer, probieren einheimischen Ploussard und Chardonnay und lauschen der Musik von Marie, die mitsamt ihrer beiden Mitstreiter kurz zuvor noch am Hôtel des Messageries spielte. Offensichtlich ist das Trio auf Tour durch Arbois.

Wir sind auf Tour durch die Franche-Comté und am nächsten Haltepunkt Baume-les-Messieurs wie erschlagen von Natur- und baulicher Schönheit sowie von der Hitze. Eine alte Steinbrücke führt über einen glitzernden Wasserlauf, ein Campingplatz ruht auf einem Inselchen, ein mittelalterliches Klosterdorf fügt sich in einen Kessel aus Felsen und Grün. Mindestens 50 Kilometer entfernt, bei L’Isle-sur-le-Doubs, waren wir vor Tagen durch Baume-les-Dames gefahren – früher ein Kloster für Damen und Baume-les-Messieurs für die Herren.

Passend dazu besuchen wir schließlich das bereits in der angrenzenden Region Rhône-Alpes gelegene Kloster Brou bei Bourg-en-Bresse, ein stein- und holzbildhauerisches sowie architektonisches Meisterwerk aus dem frühen 16. Jahrhundert. Margarete von Österreich ließ hier ihren geliebten Gatten Philibert den Schönen, Herzog von Savoyen, der mit 24 Jahren gestorben war, prunkvoll begraben.

Im Tourismusbüro von Bourg-en-Bresse schlägt uns eine deutsch* sprechende Mitarbeiterin vor, doch statt auf dem Zeltplatz oder im Hotel mal in einem Gästezimmer (Gites de France, Chambres d’hôtes) zu übernachten und sucht uns ein schönes in der Nähe heraus. Am Abend staunen wir über das Anwesen Les Vignes in Montcet – drei tolle Zimmer, ein Gemeinschaftsraum, dazu Swimming Pool, Volleyballfeld, Teich, Park und Katzenbabies! Wir sind begeistert, auch am nächsten Morgen vom Frühstück im Wohnzimmer der freundlichen Inhaber.

Unser Drink des Urlaubs war Sirop à l’eau – wie in der Kindheit Sirup mit Wasser, ist in vielen Gaststätten das preiswerteste Getränk. Unser Nahrungsmittel des Urlaubs: Baguette. Und unsere Musik des Urlaubs: Raphaël (mit Kinderchor) – wir hatten die CD gleich zu Beginn gekauft.

HB

* deutsch gesprochen wurde u.a. auch im Tourismusbüro von Ornans und am Einlass der Taillanderie

 

Geschrieben am 11.08.2015 und abgelegt unter: Frankreich

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