Ausflug nach Maastricht
Vom hübschen Valkenburger Bahnhof aus fahren wir mit dem Bus nach Maastricht. Warum nicht mit der Bahn? Weil wir uns die Bedienung der Automaten nicht zutrauen und uns das Basiswissen zum niederländischen Eisenbahnwesen fehlt. Beim Busfahrer können wir wenigstens sagen, was wir wollen – und sind eine halbe Stunde später am kirchenähnlichen Bahnhof der Metropole im Dreiländereck von Belgien, Deutschland und den Niederlanden.
Gleich der erste Eindruck ist ein prächtiger, die Stadt wirkt alt, reich und gediegen wie zum Beispiel Prag und Paris. Über große Brücken läuft man über die Maas und dann gemeinsam mit Tausenden durch ladengesäumte Straßen und Gassen sowie über Plätze voller Marktstände und Freisitze. Es gibt alles – Käse, Fisch, Klamotten, Blumen und Kram.
Vorm Café de la Bourse setzen wir uns zwischen die Zuschauer des Treibens und gönnen uns Burgermeester*, Kaffee und eine Karaffe Kraanwater (= Leitungswasser). Bereits kennengelernt hatten wir Kriek (ein Äquivalent von Liefmans), Valkenburger* sowie ein Schnapsglas mit Schlagsahne und Likör zum Kaffee.
Da fällt uns ein, dass wir vor wenigen Jahren unterwegs auf Sophie Marceaus Spuren inmitten von Beaujolais-Weinfeldern auf Willi und Els getroffen waren. Von denen hatten wir aus erster Hand erfahren, dass die Nordniederländer als frecher gelten, die Südniederländer als gemütlicher – und sich beim Fußball von ihren Landsleuten als Bauern beschimpfen lassen müssen. Noch entspannter und gemütlicher seien die flämischen Belgier. Willi, der als Südniederländer in Belgien wohnte, erzählte uns: „Man kann mit ihnen keinen Termin machen, sie kommen sowieso nicht.“
Von dieser Erinnerung geht es nun schnurstracks in eine Oase der Pünktlichkeit, den Bahnhof von Maastricht. Hier in der großen Stadt konnten wir für die Rücktour Bahnfahrkarten am Schalter kaufen. Allerdings, so mussten wir erfahren, kosten sie da pro Stück einen Euro mehr als am Automaten – Bediengeld. Ist das in Deutschland auch so? Wenn nicht, dann steht es uns bevor.
* lokale Burger-Varianten mit originellen Bezeichnungen (auch in Leipzig gibt es eine Essenausgabestelle namens Burger-Meister, in der Karl-Liebknecht-Straße, und in Babelsberg zum Beispiel ein Burger-Büro, am Bahnhof)