Abenteuer nach Theth
Am nächsten Tag sitzen wir bei Agim im Bus. Wir sind zwei von 12 Personen, die sich den „Platz“ im Mercedes 207 D teilen. Der Transporter fristet in Albanien sein 2. Leben nach einem sicherlich beschwerdefreieren in Deutschland. Die Schiebetür ist zugeschweißt, einsteigen kann man nur über die Beifahrerseite. Wer auf den Sitzbänken keinen mehr Platz findet, dem wird ein Plastebock hingestellt. Umfallen kann eh keiner!
Mit uns fährt eine Gruppe von Sportstudenten der Universität Tirana nach Theth ins Sommercamp. Unterwegs wird an einer Bäckerei noch Proviant geladen, viele Brote, die auf der schlechten Straße immer wieder ihren Weg von hinten nach vorn im Bus suchen. Bei der Verständigung half uns Besnik. Der Kettenraucher ist Professor der Sportwissenschaften an der Uni und spricht sehr gutes Englisch. Besnik wurde für viereinhalb Stunden unser Reiseleiter durch die Albanischen Alpen. Nach rasanter Fahrt, bei der sämtliche je eingenommene Mahlzeiten drohten, wieder ans Licht zu gelangen, erreichten wir den 1600 Meter hohen Thore-Pass. Von dort führte der „Weg“ hinab nach Theth, einem malerischen Bergdorf mitten in den Albanischen Alpen. Die Sportler mussten den letzten Rest der Strecke in ihr Camp zu Fuß zurücklegen, da ergiebige Regenfälle den Weg einfach weggespült hatten. Nachdem der Bus mitten im Wald entladen war, brachte Agim uns ins Dorf.