Wir nutzen die letzten schönen Herbsttage zu Ausflügen in die nähere Umgebung. Mehr oder weniger zufällig geraten wir dabei am Reformationstag auf den Lutherweg. Der spirituelle Wanderweg führt 550 Kilometer durch Sachsen und ist hier eng mit dem Lebensweg von Katharina von Bora, der Frau Martin Luthers, verbunden. Wir wandern nur einen kleinen Abschnitt des Lutherwegs und starten in Rochlitz. Die Route führt uns unterhalb des Schlosses entlang der Mulde durch den herbstlich gefärbten Sachsenforst. Später geht es steil hinauf zum Rochlitzer Berg. Die Kuppe ist mit 353 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung zwischen der Leipziger Tieflandbucht und dem Erzgebirge. Oben treffen wir auf den Porphyrlehrpfad. Entlang einiger Steinbrüche schlängelt sich der Waldweg rund um den Gipfel des Rochlitzer Berges. An zahlreichen Stationen erfahren wir Wissenswertes zum Abbau des Porphyrs in den vergangenen Jahrhunderten. Gebannt stehen wir vor der über 60 Meter hohen Wand des Gleisbergbruchs. Zahlen im Fels zeugen von der Abbautiefe des Natursteins in den betreffenden Jahren. Hier und da stehen verrostete Zeitzeugen, die der Verarbeitung und dem Transport des rötlichen Gesteins dienten.